Langzeitpflege

oder Vollstationäre Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung findet immer dann statt, wenn häusliche oder teilstationäre Pflege nicht möglich sind oder wegen der "Besonderheit des Einzelfalls" nicht in Betracht kommen und folglich eine sogenannte Heimbedürftigkeit besteht. Festgelegt wird dies von den Pflegekassen in Zusammenarbeit mit dem MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen).

Besonderheiten im Einzelfall sind z.B.:

  • Fehlen einer Pflegeperson,
  • Überforderung der Pflegeperson,
  • Verwahrlosung des Pflegebedürftigen, 
  • Eigen- oder Fremdgefährdungstendenz des Pflegebedürftigen oder
  • fehlende Pflegebereitschaft möglicher Pflegepersonen.

Prinzipiell müssen die Vorversicherungszeit erfüllt, die Pflegebedürftigkeit festgestellt, eine Heimbedürftigkeit vorliegen und die Vollstationäre Pflege bei der Pflegekasse beantragt werden.

Vollstationäre Pflege wird in vollstationären Pflegeeinrichtungen, sogenannten Pflegeheimen, erbracht.

Eine gute Langzeitpflege sollte grundsätzlich auf den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Pflegebedürftigen ausgelegt sein. Bei der Auswahl einer Pflegeeinrichtung mit dem Schwerpunkt Langzeitpflege sollten Sie daher auf ein entsprechend ausgerichtetes Langzeitpflege-Konzept achten. Darin sollten Vorbeugungs- und Rehabilitationsmaßnahmen festgeschrieben sein. Der Pflegebedürftige soll durch eine aktivierende Pflege so weit wie möglich an Alltagsaktivitäten wie Körperpflege, Anziehen, Essen etc. beteiligt werden. Auch dem Punkt „medizinische Betreuung“ kommt in der Langzeitpflege ein wichtiger Stellenwert zu. Um die körperlichen und geistigen Fähigkeiten der Pflegebedürftigen in der Langzeitpflege zu fördern, eignen sich u. a. folgende Therapieformen:

  • Ganzheitliche pflegetherapeutische Behandlung, z. B. nach dem Bobath-Konzept
  • Ergotherapie zur Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit; in der Langzeitpflege auch im Sinne von Beschäftigungstherapie
  • Physiotherapie
  • Logopädie, z. B. zur Wiedererlangung der Sprechfähigkeit nach einem Schlaganfall
  • Musik- und Tiertherapie